Sütterlin-Club der
Urania zieht eine positive Bilanz
Eine durchaus positive Bilanz konnte in der vergangenen Woche Uta
Bickel, die Vorsitzende des Sütterlin-Clubs der Urania Eichsfeld, in der
diesjährigen Jahreshauptversammlung ziehen.
Quelle:
Thüringer Allgemeine vom 12.02.2014 von Juvita Sappelt
Leinefelde (Eichsfeld).
Wie bereits in den vorangegangenen Jahren widmete sich der Club auch
2013 vornehmlich seiner Hauptaufgabe: der Übertragung altdeutscher
Schriften in die heute geläufige deutsche Normalschrift, welche genau
genommen eigentlich eine lateinische Schrift ist. So wurden laut
Wilhelm Heinevetter, welcher für die Erfassung und Auflistung der
übertragenen Dokumente im Club zuständig ist, von den 22 Mitgliedern im
Jahr 2013 in 466 Stunden freiwilliger Arbeit genau 445 Blätter in
altdeutscher Schrift, welche für Laien kaum lesbar ist, übertragen.
Das Interesse an dieser Schrift, auch daran, sie schreiben zu lernen,
ist in der Bevölkerung nach wie vor sehr groß. So konnte der Club im
vergangenen Jahr sieben Schreib-Lernkurse durchführen, welche in
Heiligenstadt, Mühlhausen und Worbis mit viel Engagement und Erfolg
stattfanden. Dieses Angebot möchte der Club beibehalten, bei Bedarf
werden auch 2014 solche Kurse organisiert und durchgeführt.
Interesse bei Schülern Die
kindgerechte Vorstellung der altdeutschen Schrift - als Kulturgut der
deutschen Geschichte - fand 2013 an einigen Schulen des Landkreises
positive Resonanz, nicht nur bei den Schülern, welche erstaunlicherweise
regelmäßig großes Interesse daran zeigen. Auch diesen Service bietet der
Club weiterhin an und freut sich über jede Anfrage diesbezüglich.
Ein dankbares und ehrendes Andenken wird der Sütterlin-Club dem
traurigerweise im Jahr 2013 verstorbenen ehemaligen Mitglied Monika
Leuckefeld bewahren. Gemeinsam mit ihrem Mann Gerd Leuckefeld widmete
sie sich - teilweise in mühevoller Kleinarbeit und mit viel Liebe zum
Detail - der Übertragung und Aufarbeitung historischer Dokumente, unter
anderem über die Burg Scharfenstein. An dieser Mammutaufgabe arbeitet
ihr Mann Gerd Leuckefeld nun allein weiter. Durch sein
Hintergrundwissen und die Liebe zur Thematik konnte er die Clubabende im
vergangenen Jahr mit zwei interessanten Vorträgen bereichern. Für dieses
Engagement bekam er ein besonderes Dankeschön vom Clubvorstand. Ein
unvergessener Höhepunkt des Vereinslebens war der Besuch der
"Sütterlin-Stube" aus Halle im Juni des vergangenen Jahres. Im
Rahmen dieses Treffens fand ein gemeinsamer Ausflug auf Burg
Scharfenstein sowie ein reger Erfahrungsaustausch während eines
gemütlichen Beisammenseins statt. Da dieses Treffen sowohl bei den
Gastgebern als auch bei den Gästen großen Anklang fand, ist für 2014 ein
Gegenbesuch in Halle geplant. Somit kann man auch weiterhin auf künftige
Aktionen des Sütterlin-Clubs gespannt sein. Auch in diesem Jahr
besteht die Möglichkeit, jeden ersten Mittwoch im Monat von 18 bis 18.30
die Sütterlin-Sprechstunde zu besuchen. Diese findet in den Räumen der
Urania-Geschäftsstelle auf dem Zentralen Platz 10 in Leinefelde statt.
Im Anschluss daran ist das monatliche Club-Treffen, auch hier sind
Interessierte natürlich jederzeit gerne gesehen. Telefonische
Möglichkeit zur Kontaktaufnahme unter Tel.: (0172) 3 62 47 77
Uta Bickel, die Chefin des Sütterlin-Clubs,
Rita Roth, Karl-Josef Löffelholz, der Vorsitzende der Urania Eichsfeld,
und Wilhelm Heinevetter (von links) bei der Jahreshauptversammlung.
(Foto: Juvita Sappelt)
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Urania zieht eine positive Bilanz
Jahreshauptversammlung der Eichsfelder
Bildungsgesellschaft mit einem Rück- und einem Ausblick
Quelle:
Thüringer Allgemeine vom 25.02.2014 von Juvita Sappelt
Leinefelde (Eichsfeld).
Die Jahreshauptversammlung der URANIA-Bildungsgesellschaft Eichsfeld
fand zum ersten Mal im neuen Domizil am Zentralen Platz 10 in Leinefelde am
Samstag, dem 22.02.2014 statt. In seinem Rechenschaftsbericht über das
Jahr 2013 ging der Vorsitzende Karl-Josef Löffelholz auf die sehr
vielfältig geleistete Bildungsarbeit der Urania ein und konnte allgemein
eine positive Bilanz ziehen. So wurden die PC-Grundkurse auch im
vergangenen Jahr, hauptsächlich von Senioren, wieder sehr gut
angenommen, ebenso wie der Einzelunterricht im PC-Kabinett. Es wurden
etliche Vortragsveranstaltungen zu den unterschiedlichsten Themen in den
Clubs der Volkssolidarität, aber auch öffentlich durchgeführt. So fanden
zum Beispiel die zwei Vortragsabende zum Thema "Ahnenforschung" eine
sehr gute Resonanz. Eine Podiumsdiskussion anläßlich des Internationelen
Jahres des Wassers gehörte ebenfalls zum Vorjahresprogramm. Auch von
der Urania organisierte und durchgeführte Exkursionen und
Betriebsbesichtigungen wurden von den teilnehmenden Interessierten sehr
gut angenommen. So fanden unter dem Motto "Urania öffnet Türen" die
Besichtigung der Betriebe Agrar Genossenschaft "Unstruttal" in
Dingelstädt sowie "Erko-Präsisions- und Steuerungstechnik GmbH" in
Beuren statt. Für 2014 sind darüber hinaus ähnliche
Betriebsbesichtigungen geplant, ermöglichen sie doch den Teilnehmern
einen Einblick in Betriebsbereiche, welche sonst normalerweise nicht für
jedermann zugänglich sind. Bei den Exkursionen sind besonders die
Fahrten zum Bergwerk und dem Bergwerks-Museum Rammelsberg bei Goslar
sowie die Besichtigung des Oberharzer Wasserreglas bei
Clausthal-Zellerfeld zu erwähnen. Auch die Bildungsfahrt nach Nebra zur
Fundstätte der Himmelsscheibe und zum Sonnenobservatorium nach Goseck,
ebenso wie das Urania-Sommerfest in Silkerode wird wohl allen daran
Beteiligten noch lange in guter Erinnerung bleiben. Zu den
geförderten Projekten zählte die "Örtliche Jugendförderung" der
Förderschule "Tabaluga", welche zur Lebenshilfe in Worbis gehört. Hier
leisteten die Lehrer in den Arbeitsgemeinschaften "Foto" und "Natur" in
ihrer Freizeit wertvolle Bildungs- und Erziehungsarbeit, bei der auch
die Schüler viel Freude hatten. Die Urania unterstützte diese Arbeit mit
ihrer verläßlichen Organisation. Der Bericht der Kassenprüfer, der im
Anschluß an den Vorstandsrechenschaftsbericht von Barbara Lobing
verlesen wurde, ergab für das vergangene Jahr für die Urania einen
erfreuchlichen Überschuß von rund 1900 Euro. Auch die Vorsitzende des
Sütterlin-Clubs, Uta Bickel, konnte mit ihrem Rechenschaftsbericht zur
Arbeit des Clubs, der unter dem Dachverband der Urania organisiert ist,
einige Erfolgsmeldungen vortragen. So wurden unter anderem mehrere
Sütterlin-Schreib-Lern-Kurse oder auch Schulprojekte erfolgreich
durchgeführt (wir berichteten darüber). Auch für 2014 hat sich die
Urania bereits ein umfangreiches Porgram erarbeitet. Zu den geplanten
Vorhaben, welche besonders unter dem Aspekt des Internationen Jahres der
bäuerlichen Familienbetriebe sowie des Internationalen Jahres der
Kristallographie ausgewählt sind, zählen wieder interessante
Bildungsfahrten und Exkursionen. So ist zum Beispiel ein Besuch der
Wilhelm-Busch-Mühle und des Brotmuseums in Ebergötzen geplant ebenso wie
eine Bildungsfahrt nach Bad Langensalza (Sa 28.06.2014) oder der Besuch
des DDR-Museums in Klettenberg. Gegen Ende der Versammlunjg bedankte
sich Karl-Josef Löffelholz bei allen Anwesenden für die im vergangenen
Jahr geleistete Arbeit sowie für das unermüdliche Engagement und
überreichte den besonders aktiven Mitgliedern der Urania einen
Blumenstrauß.
Heinz Krause, Alwine Klose und Dieter Hertam (von links) wurden für Ihre
besonders aktive Arbeit in der URANIA geehrt. Rechts im Bild: der
Vorsitzende der Eichsfelder URANIA Bildungsgesellschaft Karl-Josef
Löffelholz. (Foto: HUKöther)
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Nach den Ahnen forschen
Am Donnerstag Abend wurde die
Vortragsreihe "Ahnenforschung" fortgesetzt"
Quelle:
Eichsfelder Nachrichten vom 21.03.2014 von Ilka Kühn
Leinefelde (Eichsfeld). Das Interesse, mehr über die Vorfahren zu erfahren, ist
sehr groß. Das war am Abend auch bei der Urania in Leinefelde zu spüren.
Fachkundige Referenten und wissbegierige Besucher waren hier versammelt,
um den Ahnen auf die Spur zu kommen.... Oder überhaupt einmal zu
erfahren, wie man auf diesem Gebiet nachforschen kann, wen spricht man
an, wohin kann man sich wenden. Das bewegt offensichtlich viele. Dr.
Löffelholz konnte als Vorsitzender der Urania jedenfalls nicht nur
Leinefelder am Abend herzlich begrüßen. Als Referenten befassten sich
mit dem Thema Ahnenforschung anhand von Kirchenbüchern Dr. Gerd
Leukefeld aus Leinefelde und Georg Staufenbiel aus Büttstedt. Die
meisten Leute haben sicher noch nie ein Kirchenbuch gesehen. Die
Kirchenbücher sind sehr wertvoll und nicht zu ersetzen. Deshalb sind sie
unter Verschluss und werden nur von einem bestimmten Kreis an Personen
gesichtet, wenn Bedarf besteht. Gerd Leukefeld zeigte auch, dass diese
Bücher ohne spezielle Handschuhe nicht angefasst werden dürfen. Dank des
Leinefelder Dechants Berhard Wehner konnte Gerd Leukefeld zum Vortrag
einige dieser wertvollen Bücher zeigen. Das Älteste stammte aus dem Jahr
1664. Per Webcam konnten die Gäste des Abends im Kirchenbuch auf der
Leinwand mitlesen. Sahen selbst, dass es sehr schwierig ist. Zum Teil
ist die Tinte so aggressiv, dass sie schon Löcher in die Seiten frisst.
Auch ist die Schrift manchmal kaum lesbar. Aber es ist ein Schatz, der
viel Aufschluss über die Ahnen gibt. Das war auch im Vortrag von
Georg Staufenbiel aus Büttstedt zu spüren. Er hätte die ganze Nacht zu
diesem Thema sprechen können. Hat er doch verschiedenen Kirchenbücher
mit Einverständnis des jeweiligen Pfarrers abfotografieren können und
kann sie anderen auf DVD bzw. seiner Internetseite zur Verfügung
stellen. Kosten: 50 bzw. 40 Euro, die der Pfarrgemeinde zugute kommen.
Georg Staufenbiel hat zum Erfassen der Daten eine eigene
Software
entwickelt.
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Grundschüler aus Niederorschel lernten altdeutsche Schrift kennen
Heimat- und Sachkundeunterricht einmal
ganz anders erlebten jetzt zwei dritte Klassen der Grundschule
Niederorschel. Im Rahmen der Themenwoche "Schule früher und heute"
befassten sie sich auch mit der alten deutschen Schrift.
Quelle:
Thüringer Allgemeine vom 31.03.2014 von Juvita Sappelt
Niederorschel (Eichsfeld).
Lisa Bode und Jil Sander aus der Klasse 3a
hatten viel Spaß beim Stöbern in einem alten handgeschriebenen Kochbuch
aus dem Jahr 1906. (Foto: Juvita Sappelt) Besuch bekamen sie
vom Sütterlin-Club Leinefelde und erfuhren viel Interessantes über die
schöne, alte deutsche Schreibschrift, wobei Sütterlin die zuletzt
geschriebene Variante davon ist.
Drittklässler hatten viel Spaß beim Sütterlin-Quiz Gespannt
lauschten 35 Schüler mit ihren Lehrerinnen den interessanten
Ausführungen und erfuhren so zunächst einiges zur Geschichte der
Schreibschrift allgemein, als Mittel der Kommunikation in einer Zeit,
als es noch keine Handys gab. So erfuhren die Schüler, dass die
Kopien von alten Feldpostkarten sowie ein Original aus dem Ersten
Weltkrieg von 1916, nicht nur interessante, persönliche
Erinnerungsstücke, sondern gleichzeitig auch Zeugnis für die leider
unrühmliche und traurige deutsche Geschichte sind. Um diese nicht in
Vergessenheit geraten zu lassen und daraus zu lernen. Die Schüler
hörten, dass auch heute Menschen wichtig sind, die diese Schrift
zumindest noch lesen können. Neugierig wurden auch eine alte
Musikfibel, ein in Sütterlin geschriebenes Heft von 1915, oder ein altes
handgeschriebenes Kochbuch herumgereicht und betrachtet. Ebenfalls
großes Interesse fanden die von einer Schülerin mitgebrachten Schulhefte
ihrer Oma in Sütterlin geschrieben, ebenso wie die etwa 80 Jahre alten
Schülerprotokolle über den Erdkundeunterricht. Noch ganz angetan,
versuchten sich dann die Schüler selbst im Schreiben. Stolz und mit
Begeisterung schrieben sie zunächst ihren Namen. Beim anschließenden
"Sütterlin-Quiz" wurde es schon kniffliger. Hier galt es, mit Hilfe der
Buchstabentafel 18 richtige Wörter aus 3 möglichen Lösungsvorschlägen
herauszufinden. Da mussten alle genau hinsehen, um die Buchstaben, die
sich teilweise sehr ähnlich sind, nicht zu verwechseln. Immerhin konnten
aber 5 Kinder alle Aufgaben lösen, und 9 Schüler punkteten mit nur einem
Fehler. Diese konnten sich dann ebenso wie die Drittplatzierten über
ein kleines Geschenk freuen. Für alle anderen gab es einen kleinen
Trostpreis. So vergingen die "Sütterlin-Stunden" für die Drittklässler
der Grundschule in Niederorschel viel zu schnell. Weitere
interessierte Schulen können mit dem Sütterlin-Club der Urania unter der
Telefonnummer (03605) 54 61 51 in Kontakt treten.
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Alternative auch für das Eichsfeld
Eichsfelder Urania besuchte
Energieholzplantage in Wolkramshausen
Quelle:
Thüringer Allgemeine vom 05.06.2014 von Lothar Wand
Brehme (Eichsfeld). Lothar Wand aus Brehme schreibt: In den Nachbarkreis
nach Wolkramshausen führte kürzlich eine Exkursion der Urania Eichsfeld.
Ziel war eine Kurzumtriebsplantage (KUP), auch bekannt unter dem Namen
Energieholzplantage. Betreiber ist dort die Agrar GmbH, die vor
einigen Jahren die Stecklinge setzte aus Pappeln und Weiden auf einer
2,5 Hektar großen Ackerfläche am Waldrand. Die 4 bis 5 Meter hohen
Stämmchen wurden inzwischen schon einmal beerntet mit einer
Spezialmaschine und zu Holzhackschnitzeln zerkleinert. Die Agrar GmbH
betreibt damit eine eigene Hackschnitzelheizung, die vollautomatisch
läuft und die Büroräume heizt, dazu noch eine Lebensmittelverkaufsstelle
und andere Räume. Die Kurzumtriebsplantage wird stufenweise alle 3 bis 4
Jahre beerntet und erbringt 12 Tonnen Trockenmasse pro Hektar und Jahr.
Wertvolle Hinweise zu Stecklingswerbung und Anbau konnte bei der
Exkursion Ernst Siebert geben, der sich auf seinen Flächen beim Gut
Beinrode schon länger mit diesem Thema beschäftigt. Er sieht die
Kurzumtriebsplantagen auch als Alternative für die Eichsfelder
Agrargenossenschaften. Abnehmer könnte sicher auch das Biomassekraftwerk
Bischofferode sein. Kurzumtriebsplantagen gibt es in Thüringen auch in
anderen Landkreisen.
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Viertklässler der Grundschule Am Sonnenstein in Brehme lernen Sütterlin
Mit alten
und neuen Büchern sowie Heften und den dazugehörigen Schriften befassten
sich jetzt die Viertklässler der Grundschule "Am Sonnenstein" in Brehme.
Quelle:
Thüringer Allgemeine vom 24.06.2014 von Juvita Sappelt
Brehme (Eichsfeld).
Ein genaues Studium der Buchstabentafeln war
beim Lösen des nicht ganz so einfachen "Sütterlin-Quiz" in der Brehmer
Schule unerlässlich. (Foto: Juvita Sappelt)
In diesem Zusammenhang wollten sie gemeinsam
mit ihren Lehrerinnen etwas mehr über die schönen altdeutschen
Schriften, von denen Sütterlin die zuletzt bis 1941 gelehrte und
geschriebene war, erfahren und bekamen deshalb Besuch vom Sütterlin-Club
aus Leinefelde.
Warum beschäftigt man sich heute noch mit
einer Schrift, die zwar sehr schön aussieht, aber nicht mehr im Umlauf
und für viele Menschen nicht einmal mehr lesbar ist? Diese Frage
beschäftigte gleich zu Beginn des Sütterlin-Projektes die 27 Schüler
beider vierten Klassen.
Aufmerksam lauschten sie den sehr
interessanten Ausführungen zur Geschichte der deutschen Schreibschrift,
welche wiederum letztendlich für jeden Einzelnen auch mit der eigenen
Familiengeschichte eng verbunden ist. So berichteten einige Schüler
beispielsweise, dass sie zu Hause schon alte Schriftstücke wie
Tagebücher oder Briefe der Großeltern oder Urgroßeltern gesehen hätten
und sie so schon erste Bekanntschaft mit der Sütterlinschrift machen
konnten.
Besonders
ein altes, handgeschriebenes Kochbuch aus dem Jahre 1906 mit einigen
heute fast vergessenen Rezepten war ein sehr begehrtes Anschauungsobjekt
für die Schüler in Brehme.
Neugierig und fasziniert betrachteten die
Viertklässler die mitgebrachten Anschauungsmaterialien wie eine
Musikfibel in Fraktur- und Sütterlinschrift, 82 Jahre alte
Schülerprotokolle über den damaligen Erdkundeunterricht und ein
handgeschriebenes Kochbuch aus dem Jahr 1906. Auch ein 99 Jahre altes,
kleines Schülerheftchen, ein Zeugnis vom Konfirmandenunterricht einer
längst vergangenen Zeit oder auch alte Foto-Postkarten, welche indirekt
von den harten Kriegszeiten berichteten, fanden großes Interesse.
Erste
Entzifferungsversuche gestalteten sich zunächst schwierig, sehen sich
doch die altdeutschen Buchstaben häufig zum Verwechseln ähnlich. Aber
der Ehrgeiz war geweckt, und mit Hilfe der Buchstabentafeln gelang das
Lesen immer besser. Besonders das alte Kochbuch mit den heute fast
vergessenen Rezepten wie "Armer Ritter" oder "Apfelbettelmann" fand
dabei große Aufmerksamkeit.
Natürlich war es auch ein Muss, einmal den
eigenen Namen in Sütterlin zu schreiben. Eifrig beeilten sich die
Schüler, zum Abschluss auch das etwas knifflige Sütterlin-Quiz zu lösen.
Hierbei galt es, mit Hilfe der Buchstabentafel 18 Wörter aus jeweils
drei möglichen Lösungsvorschlägen herauszufinden.
Keine leichte Aufgabe,
aber immerhin schafften es drei Schüler aus beiden Klassen fehlerfrei.
Sieben Kinder lösten das Quiz mit nur einem Fehlerpunkt. Diese konnten
sich dann, ebenso wie die Drittplatzierten, über ein kleines Geschenk
freuen. Damit keiner so ganz leer ausging, gab es für alle anderen
natürlich noch Trostpreise. So vergingen die "Sütterlin-Stunden" der
Viertklässler in Brehme viel zu schnell, und so mancher der Schüler ging
nicht nur mit neuen Erkenntnissen, sondern auch mit dem Vorsatz nach
Hause, dort selbst einmal in der Familie nach alten Schriftstücken zu
fragen.
Interessierte Schulen im Kreis Eichsfeld können mit dem Sütterlin-Club
der Urania unter der Rufnummer (03605) 54 61 51 in Kontakt treten.
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Armins Bauernhof plant eine Energieholzplantage
Jüngste Exkursion der Eichsfelder
Urania-Bildungsgesellschaft führte in einen Familienbetrieb in Beinrode
Quelle:
Thüringer Allgemeine vom 11.07.2014 von Juvita Sappelt
Beinrode.
2014 ist das internationale Jahr der familienbetriebenen Landwirtschaft.
Aus diesem Grund hatte sich die Eichsfelder Urania-Bildungsgesellschaft
eine Besichtigung von "Armins Bauernhof" in Beinrode, in der Nähe von
Kallmerode, auf ihren Exkursionsplan geschrieben. Eine Gruppe
Wissbegieriger informierte sich direkt vor Ort über die Führung eines
bäuerlichen Familienbetriebes sowie über den Anbau und die Verwertung
von schnellwachsenden Gehölzen. Das Familienoberhaupt Ernst Siebert,
der als Schäfermeister und Herdbuchzüchter der seltenen, aber robusten
Leineschafe bekannt geworden ist, übernahm die Führung. Er ließ es sich
nicht nehmen, seine neugierigen Besucher selbst über den großen
Bauernhof, sein Lebenswerk, zu führen. Insgesamt sei das Gelände etwa
100 Hektar groß, so berichtete Ernst Siebert, davon sei eine Hälfte
Grünland und die andere Ackerfläche. 1000 Schweine und 600 Leineschafe
würden hier artgerecht gehalten und gezüchtet. Der Bauernhof hat eine
eigene Zucht-Mast-Schlachtung mit Warmverarbeitung, gemäß einer
Sondergenehmigung für das Eichsfeld. Er ist für seine typisch
eichsfeldische, leckere Hausschlachter-Wurst bekannt, die im hofeigenen
Laden selbst vermarktet wird. Die Nachfrage nach dieser sei sehr gut,
und so verstehe sich der Familienbetrieb, der hier im April 1990 von
seinem Sohn, Armin Siebert, eröffnet wurde, als ein Nischenproduzent.
Mittlerweile gäbe es hier 12 Mitarbeiter in Vollzeit, davon seien vier
Familienmitglieder. Die Landwirtschaft hat in Ernst Sieberts Familie,
die aus Gernrode stammt, Tradition. Diese reiche mindestens 200 Jahre
zurück. Stolz zeigte Ernst Siebert die hofeigene Holzschnitzelanlage,
die es dem Betrieb seit 1996 ermöglicht, seinen eigenen Strombedarf zu
decken. Ebenso sehenswert waren die Schaf- und Schweineställe, die
Lagerhallen sowie verschiedene landwirtschaftliche Maschinen, zum
Beispiel die Holzhackmaschine. Immer wieder neue Ideen und deren
Umsetzung machte die einstige Kälberaufzuchtanlage in Beinrode zu dem,
was sie heute ist. So wurde eine Kartoffelsortiermaschine zu einem
Holzschnitzelsortierer umfunktioniert. Und ein ehemaliger
Konferenz-Eisenbahnwagen dient heute als Umkleideraum mit
Waschgelegenheit. Vom jüngsten, innovativen Projekt, dem Anbau von
schnellwachsenden Energieholzsorten, ist Ernst Siebert besonders
begeistert. So zeigte der 76-Jährige seinen Besuchern direkt vor Ort die
zwei Hektar große Plantage, auf welcher der Familienbetrieb 50
verschiedene, schnellwachsende Pappeln und Weiden angebaut hat. So
wachsen hier beispielsweise die Sorten Dortis, Unal oder Matrix. Dabei
habe er bewusst diese Vielfalt gewählt, um zu testen, wie die einzelnen
Sorten anschlagen, erläuterte er sein Konzept. Solche
Energieholzbepflanzungen, ist sich Armin Siebert sicher, werde es in
Zukunft immer mehr geben. Denn die Rohstoffe würden mittlerweile als
Zuschlagsstoffe, beispielsweise in der Automobilindustrie verwendet.
Außerdem könne auf diese Art und Weise viel unbewirtschaftetes Land
sinnvoll genutzt werden. Mit der Besichtigung der hofeigenen
Energieholzplantage endete diese interessante Exkursion. Im Anschluss
daran nutzten noch einige Teilnehmer die Gelegenheit, im Hofladen
deftige, leckere Wurstwaren zu kaufen.
Schäfermeister Ernst Siebert stellte beim Besuch der Eichsfelder
Urania-Bildungsgesellschaft seinen Gästen direkt vor Ort begeistert sein
jüngstes Projekt - die Energieholzplantage - vor. Foto: Juvita Sappelt
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URANIA öffnete Türen in Stöckey
Eichsfelder Urania besichtigte die
Unterdruck-Abwasseranlage in Stöckey
Quelle:
URANIA Eichsfeld e.V. vom 22.09.2014 von Herr Dr. Löffelholz
Stöckey
(Eichsfeld). Die Urania Eichsfeld
organisierte am 16. September 2014 im Rahmen ihrer Reihe ‚Urania öffnet
Türen‘ die Besichtigung der Unterdruck-Abwasseranlage in Stöckey – der
einzigen dieser Art im Eichsfeld. Die Herren Lintzel und Müller vom
WAZ ‚Eichsfelder Kessel‘, in dessen Einzugsbereich Stöckey liegt,
stellten den Anwesenden die Anlagen vor. Als die Entscheidung im Jahr
2009 anstand, das bestehende Abwassersystem mit einer zentralen
Schmutzwasserbehandlung zukunftsfähig zu gestalten, entschied man sich
in Stöckey für diese unkonventionelle Lösung, weil, im Gegensatz zum
herkömmlichen Abwassersystem, mit wesentlich kleineren Rohrdurchmessern
in schmalen Gräben mit geringen Tiefen gebaut werden konnte. So kann
auch Schmutzwasser von Grundstücken entsorgt werden, die höhenmäßig
sogar unterhalb der Kläranlage liegen. In vier Jahren konnten so ca.
5.500 Meter Schmutzwasserkanal gebaut werden und alle 150 Grundstücke
des 430 Einwohner- Dorfes erhielten das umweltschonendste Trennsystem.
Die vorhandenen, zum größten Teil undichten und mangelhaften, Altkanäle
aus Beton können nun noch für die Ableitung des Niederschlagswasser, von
den Grundstücken und Straßen aus dem Dorf in die Helme, genutzt werden.
Stöckey funktioniert nun abwassermäßig wie ein Kreuzfahrtschiff. Im
gesamten Abwasser-Rohrsystem herrscht ein leichter Unterdruck von 0,7
bar. Dieser wird von Pumpen in einer Station unmittelbar vor der
Kläranlage erzeugt. Das Abwasser wird auf den Grundstücken in Schächten
gesammelt in denen Ventile sitzen, die mit dem Rohrsystem verbunden
sind. Bei entsprechender Füllmenge im Schacht wird das Ventil
pneumatisch – also ohne Strom – geöffnet, wobei etwa 50 l häusliches
Schmutzwasser abgesaugt werden. Alle Ventile sind über Kabel mit der
Zentralanlage im Klärwerk verbunden, so dass bei Havarien sofort
gehandelt werden kann. In den 3 Jahren seit Inbetriebnahme ist es zu
lediglich 3 Störungen gekommen, die sofort behoben werden konnten.
Die an der Veranstaltung teilnehmenden Bürger aus Stöckey konnten genau
sehen, wann von ihrem Grundstück Abwasser abgesaugt worden war. Das
abgesaugte Abwasser wird anschließend wie in einer normalen Kläranlage
weiterbehandelt. Eine Besonderheit gibt es in Stöckey noch: Dadurch,
dass sich die Grundstücksnutzer der empfindlicheren Ventiltechnik
bewusst sind, wird wesentlich weniger Abfall als in anderen Orten ‚ über
das Abwassersytem entsorgt.– so werden Kosten gespart und die Umwelt
geschont.
Der
Wassermeister Herr Müller (links) und der Geschäftsleiter Herr Lintzel
(rechts) von der WAZ „Eichfelder Kessel“ zeigen ein Abwasserventil, wie
es in den Schächten auf den Grundstücken in Stöckey eingebaut ist.
Der
Geschäftsleiter des WAZ „Eichsfelder Kessel‘ Herr Lintzel (2. von links)
erläutert den Anwesenden die Funktion der Unterdruck-Abwasseranlage in
Stöckey.
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