"Urania öffnet Türen" - ein Überblick über die bisherigen 10 Jahre
25 Jahre "URANIA -
Bildungsgesellschaft Eichsfeld e.V."
Quelle:
Mitgliederversammlung vom 14.02.2015
Leinefelde (Eichsfeld).
Die Idee, unter diesem Motto für interssiert Eichsfelder "Türen zu
öffnen", um Unternehmen, Einrichtungen u.a. in der Region "von innen"
kennen zu lernen, wurde im Jahr 2006 aufgegriffen und findet nunmehr zum
10. Mal in den Jahresaufgaben der URANIA ihre Berücksichtigung. Nicht
alles, was vorgeschlagen wurde, war umzusetzen... Folgend ist eine
ganze Reihe interessanter Einblicke in Unternehmen bzw. Einrichtungen
der Region aufgelistet, die die URANIA organisiert und von den
Teilnehmern mit großem Interesse aufgenommen wurden ist. Für weitere
Ideen bzw. Vorschläge ist die URANIA stets offen. Wenn dann noch die
Umsetzung erfolgreich gestaltet werden kann,, wird auch ein Aspekt des
Grundanliegens der URANIA - Vermittlung von Wissen - weiterhin mit
Inhalt ausgefüllt.
2006 |
Holungen (Schacht): Biomasse-Kraftwerk (Holzschnitzel)
Breitenworbis: Biogasanlage Agrarproduktion GmbH & Co.KG |
2007 |
Holungen (Schacht): Biomasse-Kraftwerk
(Holzschnitzel) Heilbad Heiligenstadt: Lokalredation der
"Thüringer Allgemeine" |
2008 |
Büttstedt: Windkraftpark Jühnde: Alternative
Energieversorgung einer Kommune Bischofferode:
Fotovoltaik-Anlage der Agrargenossenschaft "Am Ohmberg" e.G.
Nebra / Bilsingsleben: "Himmelsscheibe" / "Homo erectus" |
2009 |
Rohrberg / Burgwalde: "Kirchgemeinde
mit Solartechnik" (Teil 1) Gosek: historisches
Sonnenobservatorium Jena: Planetarium |
2010 |
Mühlhausen / Sambach: Landwirtschaftlicher Öko-Betrieb Gut
Sambach Wingerode: Agrargesellschaft "Am Dün" GmbH Heilbad
Heiligenstadt: Geotechnik GmbH Leinefelde / Birkungen:
Trinkwasserversorgung-Hochbehälter "Köhlerberg" |
2011 |
Rüstungen: "Kirchgemeinde mit Solartechnik" (Teil 2)
Worbis: Trinkwasseraufbereitungsanlage Bad Grund:
Tropfsteinhöhle und "Weltwald" Breitenworbis: Forstbaumschule
(Jahr des Waldes" |
2012 |
Worbis: Biomasse-Heizwerk (Holzschnitzel) Deuna:
Sauenanlage Rüdigershagen der Agrargesellschaft GmbH
Birkungen: Stationsweg Bernterode / Schacht: Stahl- und
Maschinenbau KD GmbH (Windkrafträder, Biomassegenerator) |
2013 |
Dingelstädt: Landwirtschaftliches Zentrum "Unstruttal" e.G.
Beuren: "ERKO - Präzisions- und Steuerungstechnik GmbH"
Goslar / Clausthal Zellerfeld: Bergwerk / Museum Rammelsberg,
"Oberharzer Wasserregel" |
2014 |
Niederorschel: Agrargenossenschaft "Im Ohnetal" e.G.
Stöckey: Abwassersystem mit Unterdruck Beinrode:
Landwirtschaftlicher Familienbetrieb A. Siebert
Wolkramshausen: Kurzumtriebsplantage (Biomassegewinnung)
Dingelstädt: DIMA Maschinen- und Anlagenbau GmbH / Gießerei |
2015 |
(Vorschläge) Dingelstädt: Jansen GmbH (Stahlröhren)?
Dingelstädt: Sunline (Heizkörper)? Günterode:
Agrargesellschaft mbH
(Stand 12.02.2015) |
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Urania-Eichsfeld blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück (Mitgliederversammlung vom 14.02.2015)
Die Jahreshauptversammlung der URANIA-Bildungsgesellschaft Eichsfeld
fand zum zweiten Mal im neuen Domizil am Zentralen Platz 10 in
Leinefelde statt.
Quelle: Thüringer Allgemeine vom 17.02.2015 von Juvita
Sappelt
Leinefelde (Eichsfeld).
Die Jahreshauptversammlung dauerte mehrere Stunden und war dennoch nicht
langweilig. Vereinsvorsitzender Karl-Josef Löffelholz zog in seinem
Bericht eine positive Jahresbilanz.

Aufmerksam wurde der Bericht des Vorsitzenden
Karl-Josef Löffelholz in den Räumen der Urania verfolgt. Foto: Juvita
Sappelt So fand neben dem gut besuchten Einzelunterricht am
Computer und den Grundkursen auch eine Veranstaltung aus der Reihe
"Ahnenforschung" statt, bei der die Arbeit mit Kirchenbüchern
vorgestellt wurde. Mehrere Exkursionen aus der Reihe "Urania öffnet
Türen" fanden eine sehr gute Resonanz. Besucht wurden beispielsweise der
metallverarbeitende Betrieb Dima in Dingelstädt, die Agrargenossenschaft
in Niederorschel und der Landwirtschaftsbetrieb in Beinrode. Auch die
Exkursion zur Agrargesellschaft in Wolkramshausen mit Besichtigung der
Kurzumtriebsplantage sowie die Inspizierung des Abwassersystems in
Stöckey, das mit Unterdruck funktioniert, waren für die Teilnehmer sehr
interessant und lehrreich, ebenso die Bildungsfahrten nach Bad
Langensalza oder in das DDR-Museum in Klettenberg. Ein Kegelabend
und verschiedene Feste mit viel Spaß gehörten zu dem geselligen
Vereinsleben, stellte Karl-Josef Löffelholz fest. Auf einen wichtigen
Schwerpunkt - die schulbezogene Jugendarbeit in der Förderschule
"Tabaluga" - ging der Redner näher ein. Er würdigte die wertvolle
Bildungs- und Erziehungsarbeit der daran beteiligten Lehrer aus dem
Verein, bei der die Schüler viel Freude hätten. Wie Alwine Klose
berichtete, werde diese auch 2015 fortgesetzt, wobei es sich aktuell um
die Arbeitsgemeinschaften "Foto", "Natur", "Filzen" und "Sport" handelt.
Auch die Arbeit des Sütterlin-Clubs, der sich nicht nur mit der
Übertragung von Dokumenten in altdeutscher Schrift beschäftigt, würdigte
der Vereinsvorsitzende dankend. Die Finanzen des Vereins sind,
berichtete Barbara Lobing, die den Kassenprüfungsbericht verlas, in
geordneten Verhältnissen, wenngleich auch die Überschussmeldung des
vorigen Jahres nicht wiederholt werden konnte. Bei den besonders aktiven
Vereinsmitgliedern bedankte sich der Vorsitzende herzlich mit einem
Blumenstrauß. Diesen hatten sich besonders Heinz Krause, Dieter Hertam
und Alwine Klose verdient. Während einer sechswöchigen Überbrückungszeit
hielten sie den Betrieb in der Geschäftsstelle aufrecht und wirkten so
dem Erliegen der Urania-Arbeit entgegen. Auch für das Jahr 2015
stehen bei der Urania wieder interessante Vorhaben auf dem Programm. So
ist bereits für Ende Februar eine Veranstaltung zum Thema "Wer kennt das
Eichsfeld?", die gemeinsam mit einer Facebook-Gruppe stattfinden soll,
geplant. Ebenso das Veranstaltungsthema "Die Glocken des
Eichsfeldes" oder eine vorgesehene Ausstellung zum Thema "Boden", die im
Jahr der Böden von der Landesanstalt für Umwelt und Geologie organisiert
wird, lockt bestimmt wieder viele Interessierte in die Räume der
Urania-Geschäftsstelle in Leinefelde. _________________________________________________
Zu Besuch im Gedächtnis der Stadt
Sütterlin-Club Leinefelde war im
Heiligenstädter Archiv zu Besuch
Quelle: Thüringer Allgemeine vom 17.02.2015 von Juvita
Sappelt
Heiligenstadt (Eichsfeld).
Ein Besuch des Stadtarchivs von Heiligenstadt stand für die Mitglieder
des Sütterlin-Clubs aus Leinefelde, der unter dem Dachverband der
Urania-Eichsfeld organisiert ist, auf dem Programm. Historiker
Steffen Schüler begrüßte die Gruppe. Unter den Raritäten, die gezeigt
wurden, war auch das älteste derzeit im Stadtarchiv aufbewahrte
Schriftstück zu bewundern. Es handelt sich um ein in Spezialfolie
eingelegtes und gerahmtes Fragment eines Missals (Messbuch), das
altersmäßig in die Zeit der ersten Hälfte bis zur Mitte des 14.
Jahrhunderts eingestuft wurde. Bei der Führung durch das Zwischen-
und Endarchiv, das als "Gedächtnis der Stadt" gilt, konnte der Leiter
nur einige der zahlreichen Akten, Amtsbücher, Pläne, Plakate, Fotos,
Zeichnungen und Mikrofilme zeigen. Diese werden in den Archivräumen bei
idealen Bedingungen (53 Prozent Luftfeuchtigkeit und etwa 17 Grad
Raumtemperatur) gelagert. So findet man hier beispielsweise 46 Bände
Heiratsregister im Original mit etwa 3900 Seiten aus den Jahren 1874 bis
1920. Auch 15 Bände der einst in Heiligenstadt beheimateten jüdischen
Gemeinde, die aus den Jahren 1782 bis 1922 stammen, kann man hier
besichtigen. 10.000 Aktenkartons werden aufbewahrt, ebenso wie eine
umfangreiche Bildersammlung mit etwa 35.000 Exemplaren.

Steffen Schüler (rechts) zeigt eine
historische Zeichnung der St.-Marien-Kirche von Heiligenstadt. Die
Club-Mitglieder Erwin Höche, Gerd Leuckefeld und Rita Roth (von links)
lauschen ihm. (Foto: Juvita Sappelt)
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Jahreshauptversammlung vom Sütterlin-Club
Sütterlin-Club Leinefelde mit Wahl des
neuen Vorstandes
Quelle: Thüringer Allgemeine vom 18.03.2015 von Juvita
Sappelt
Leinefelde (Eichsfeld). Seine Jahreshauptversammlung hielt jetzt der
Sütterlin-Club ab, der der Urania-Bildungsgesellschaft Eichsfeld
angeschlossen und am Zentralen Platz 10 in Leinefelde zu finden ist.
Geleitet wurde die Sitzung von Vorstandsmitglied Beate Obermann. Ein
wichtiger Schwerpunkt war die Wahl des neuen Vorstands.

Der neu gewählte Vorstand des Sütterlin-Clubs:
Birgit Tröße, Eveline Seidenstücker, Wilhelm Heinevetter, Maria
Porrmann, Beate Obermann (von links). Ganz links: Gerd Leuckefeld und
rechts Karl-Josef Löffelholz. Foto: Juvita Sappelt Mittels
offener Blockwahl wurden Birgit Tröße, Wilhelm Heinevetter, Beate
Obermann, Maria Porrmann und Eveline Seidenstücker in den neuen Vorstand
gewählt, wobei Letztere nach einer kurzen konstituierenden Beratung zur
zukünftigen ersten Vorsitzenden ernannt worden ist. In einem kurzen
Rechenschaftsbericht konnte Gerd Leuckefeld eine durchweg positive
Bilanz für das vergangene Jahr ziehen. So erfüllte der Club auch 2014
seine Hauptaufgabe, die Übertragung verschiedener Dokumente wie Briefe,
Urkunden oder Postkarten aus den altdeutschen Schriften wie Kurrent und
Sütterlin in die heutige Normalschrift. Ein größeres Projekt war die
Übertragung des Grundbuches von Wehnde, eine sehr umfangreiche Arbeit,
die noch nicht abgeschlossen ist. Auch das Pflegen der
Internetseiten, die unter www. sütterlin-klub-leinefelde.de sowie bei
Facebook unter Sütterlin-Club aufgerufen werden können, zählte zu den
Aufgaben, ebenso wie die hauptsächlich von Grundschulen gern
angenommenen Schulprojekte. Daneben kam aber auch das kulturelle Leben
mit Ausflügen und Festen nicht zu kurz. Diese sind auch 2015
geplant, wobei der Club neben den Schulprojekten die bereits vor Jahren
sehr gut frequentierten Schreiblehrgänge wieder anbieten möchte. Wer
Interesse hat, die altdeutsche Schrift nicht nur zu lesen, sondern auch
selbst schreiben zu lernen, kann sich unter der Telefonnummer (036337) 4
06 58 oder per E-Mail an urania@urania-eichsfeld.de informieren oder
anmelden. Zudem bietet der Club zur persönlichen Kontaktaufnahme
jeden ersten Mittwoch im Monat ab 18 Uhr eine Sprechstunde in den Räumen
der Urania an. Gern können alte Schriftstücke zur Sichtung mitgebracht
werden. Im Anschluss findet das monatliche Clubtreffen statt, zu dem
Interessierte jederzeit willkommen sind. _________________________________________________
Westhausener Ahnenforscher Karl-Josef Bode stellte seine Arbeit vor
Vortragsabend zur "Ahnenforschung"
Quelle: Thüringer Allgemeine vom 26.03.2015 von Juvita
Sappelt
Leinefelde (Eichsfeld). Im Rahmen des Projektes "Ahnenforschung", zu
dem die Urania-Bildungsgesellschaft Eichsfeld regelmäßig interessante
Vortragsabende anbietet, konnte jetzt in Leinefelde durch den
Vorsitzenden Karl-Josef Löffelholz ein Gast aus Westhausen begrüßt
werden.

Karl-Heinz Bode vor seinem Stammbaum im
Fächerformat. Er bevorzugt diese Art der bildlichen Darstellung. Foto:
Juvita Sappelt Karl-Josef Bode (69) widmet sich schon seit
drei Jahrzehnten diesem schönen und spannenden Hobby und gab zahlreiche
Tipps - hauptsächlich zur Informationsbeschaffung. So hat er selbst im
Laufe der Zeit die Kirchenbücher von 43 Orten aus dem Ober- und
Untereichsfeld in digitaler Form oder als Fotokopie zu Hause archiviert
- unter anderem von Duderstadt, Dingelstädt, Reinholterode und
Wingerode. Die Kirchenbücher wurden studiert, in die deutsche
Normalschrift übertragen und in übersichtlicher Form auf Karteikarten
oder digital erfasst. 50 Familienbücher hat Karl-Heinz Bode
mittlerweile erstellt, hauptsächlich für die eigene Familie. Einige
davon hatte er zur Anschauung mitgebracht. In schöner Aufmachung und
teils mit historischen Fotos versehen, sind diese Bücher, die der
Referent nicht selten zum Geschenk machte, für die jeweiligen Besitzer
wertvolle Schätze, in denen viel Arbeit steckt. Denn je nachdem, wie
umfangreich das Buch wird und wie schwer oder leicht sich die
Informationen beschaffen lassen, kann es vier Wochen oder auch zwei
Jahre dauern, bis das Druckmanuskript fertig ist, erläuterte Bode.
Für die anschauliche und bildliche Darstellung der Stammbäume verwendet
er gern die Fächerform, denn diese sei sehr übersichtlich und
vorteilhaft. Um das zu veranschaulichen, hatte er auch gleich drei davon
mitgebracht und ausgestellt. Gefertigt aus zahlreichen DIN-A4 Seiten,
die er nach dem Ausdrucken puzzleartig zusammengefügt und verklebt
hatte, konnte man beispielsweise den Stammbaum seiner Familie,
überdimensional groß an die Wand geheftet, bewundern. Bevor sich der
sehr informative Abend dem Ende neigte, gab Georg Staufenbiel aus
Büttstedt ebenfalls nützliche Hinweise zur Recherche der Daten der
Vorfahren, die auch im Internet durchaus erfolgreich sein kann. Für
weitere Informationen kann man Karl-Heinz Bode unter der Telefonnummer
(03606) 60 02 29 anrufen.
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"Urania öffnet Türen"
Agrargesellschaft mbH Günterode
Quelle:
URANIA-Vorstand vom 09.06.2015
Leinefelde (Eichsfeld).
Im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe mit Bildungscharakter „URANIA öffnet
Türen“
besichtigten wir am 09. Juni 2015 die Agrargesellschaft mbH Günterode.
Herr Steffen Haupt, Geschäftsführer dieses landwirtschaftlichen
Unternehmens, konnte
25 interessierte Teilnehmer begrüßen. Mit einem sehr informativen
Vortrag machte
er die Zuhörer mit seinem Unternehmen bekannt: Die Agrargesellschaft
bewirtschaftet eine landwirtschaftliche Nutzfläche von über 800 ha.
Es werden
vorrangig Futterpflanzen, Kulturweizen und Raps angebaut. In der
Tierproduktion
ist die Erzeugung von Milch zur Zeit 750 Milchkühen die
Hauptproduktionsrichtung.
Dafür hat dieser landwirtschaftliche Betrieb in den letzten Jahren sehr
viel investiert.
So wurden außerhalb des Dorfes Günterode ein Milchviehstall mit einem
hochmodernen Melkkarussell, Futtersilos und eine Bio-Gas-Anlage
errichtet. Die Teilnehmer wurden auch über die Risiken und über das
Management sowie über das
Auf und Ab der von der Landwirtschaft nicht beeinflußbaren Milchpreise
informiert.
Bei einem anschließenden Rundgang durch die neuentstandenen Anlagen
konnten
sich die Teilnehmer von hochmodernen landwirtschaftlichen Anlagen und
vom
Produktionsprozess überzeugen und bei der verantwortungsvollen Arbeit am
Melkkarussell zuschauen. Bei den intensiven Gesprächen wurden auch
Fragen des
Umweltschutzes diskutiert. Herrn Steffen Haupt und seinen
Mitarbeitern gilt unser
Dank für einen erlebnisreichen und bildenden Nachmittag.

URANIA öffnet Türen

Gesprächsrunde bei der Argrargesellschaft mbH Günterode

Milchkühe der Argrargesellschaft mbH Günterode
Durch die Paradiespforte
Urania-Bildungsgesellschaft Eichsfeld
e.V. organisierte Fahrt nach Magdeburg am 22.08.2015. Besuch im
Hundertwasserhaus
Quelle: Thüringer Allgemeine vom 27.08.2015 von Christine Bose
Eichsfeld. Jeder anständig angezogene Mann darf mit seiner Frau auf
dem Fürstenwall spazieren, der Magdeburger Promenade zwischen dem Dom
und dem Kloster „Unser lieben Frauen“, das heute das städtische
Kunstmuseum und die Konzerthalle beherbergt. So hatte einst die
Vorschrift des Alten Dessauers gelautet - Fürst Leopold I. on
Anhalt-Dessau, auf dessen Initiative die Errichtung der Anlage
zurückgeht. Da sämtliche Mitglieder der Eichsfelder Reisegruppe diese
Anforderungen erfüllten, stand ihrem Gang auf dem Fürstenwall mit der
Stadtführerin (Frau Kirchner) nichts mehr im Wege. Die Bildungsfahrt per
Bahn nach Magdeburg hatte die Urania-Bildungsgesellschaft Eichsfeld für
Interessenten organisiert. Wenn auch der Name Carl Leberecht
Immermann inter Kennern der Eichsfeld-Historie nicht den besten Klang
hat, machten sich alle am Immermann-Brunnen mit dem Leben des Mannes
vertraut, den Goethe "von oben herab" behandelte, zu dessen
Freundeskreis Lessing und Heine zählten und von dem Heinrich Heine am
09. September 1840 sagte: "... nicht bloß ein großer Dichter war
Immermann, sondern auch brav und ehrlich, und deshalb liebte ich ihn."
Geboren am 24. April 1796 in Magdeburg, studierte Immermann Jura. Der
bereits am 25. August 1840 in Düsseldorf Verstorbene hatte u. a. als
Freund der schönen Künste Theater- und Musterbühnenregeln aufgestellt,
die auch heute noch Gültigkeit besitzen. Ziemlich abfällig äußerte er
sich über das Eichsfeld und namentlich über die Eichsfelderinnen, obwohl
er sich 1827 auf seiner Reise nach Göttingen gar nicht die Zeit genommen
hatte, Land und Leute näher kennenzulernen. Wegen einer Hochzeit im
Dom "St. Maritius und Katharina" - das Brautpaar betritt dabei die
Bischofskirche der evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und
evangelische Pfarrkirche durch die Paradiespforte - fiel die
Besichtigung des Wahrzeichens der Stadt kurzfristig aus. Ein
Touristenmagnet aus dem 21. Jahrhundert ist das als "Grüne Zitadelle"
bezeichnete Hundertwasserhaus, fertiggestellt 2005 als letztes Projekt
des im Jahr 2000 verstorbenen österreichischen Künstlers Friedensreich
Hundertwasser. Hier wohnen nach dem Willen des Künstlers auch
"Baummieter", die von den menschlichen Mietern versorgt werden. Die in
das Gebäude integrierten Bäume symbolisieren eine "Oase für
Menschlichkeit und für die Natur". Hundertwasser hat in den Bauplänen
seine Auffassung verwirklicht, wonach die gerade Linie gottlos ist, denn
sie kommt in der Natur nicht vor. In der Kirche des Klosters "Unserer
lieben Frauen" setzten die Gäste aus dem Eichsfeld ihr Vorhaben in die
Tat um: "Wenn wir hier in einer Konzerthalle sind. so lasst uns selbst
singen." Nach Aussagen von Besuchern, die sich währenddessen im
Klostergarten aufhielten, hat ihnen "Im schönsten Wiesenrunde" sehr gut
gefallen.

Die Eichsfelder vor dem Portal des Magdeburger Doms (Foto: Christine
Bose)
Nach der Wende das Schicksal in die eigene Hand genommen
Die Urania Bildungsgesellschaft Eichsfeld feiert ihr 25jähriges Bestehen.
Dazu gab es am 7. November 2015 eine Festveranstaltung im Haus Gülden
Kreutz in Worbis. Warum gerade in Worbis, wo die Urania derzeit ihren
Sitz in Leinefelde hat, konnte Alwine Klose den Gästen rasch erklären... Quelle:
Eichsfelder Nachrichten vom 08.11.2015 von Ilka Kühn
Worbis (Eichsfeld).
In Worbis war die
Urania über Jahrzehnte erfolgreich tätig. Es gab dort immer gute
Bedingungen für die Arbeit der Gesellschaft, erklärte Alwine Klose, die
zu den Gründungsmitgliedern der Bildungsgesellschaft vor 25 Jahren
gehörte. Das war aber die Neugründung, denn die Urania war bereits seit
1954 mit Kreisverbänden in Worbis und Heiligenstadt unter der
Bezeichnung „Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse“
tätig. In der Festveranstaltung konnten die Gäste eine ganze Menge
über die vielfältige Tätigkeit der Urania Bildungsgesellschaft erfahren,
die vielleicht der eine oder andere so noch gar nicht kannte. Der
Vereinsvorsitzende der Urania, Dr. Karl-Josef Löffelholz umriss die
25jährige Vereinsgeschichte in einem kurzweiligen Festvortrag. Er begann
zunächst mit einer Worterklärung, wie es sich für einen gelernten Lehrer
gehöre: „Der Name URANIA ist der Name der Muse der Sternkunde. Sie ist
eine von neun Musen, die als Töchter von Zeus und Mnemosyme gelten.“
Er
führte an, das die URANIA als Idee und als Gesellschaft schon über 110
Jahre existiere. Und weiter: „Die Gründung der „Gesellschaft URANIA"
erfolgte 1888 in Berlin als „Stätte der Freude an der Naturerkenntnis".
Mitbegründer waren Prof. Wilhelm Foerster und Dr. Max Wilhelm Meyer, der
auch der erste Direktor der URANIA-Gesellschaft wurde. Zu den
Ideenträger, in populärer Art und Weise Bildung unter das Volk zu
tragen, gehörte auch Alexander von Humboldt. Der Name URANIA wurde
gewählt, weil die Sternenkunde zu den ersten Wissensgebieten gehörte,
die populär vermittelt wurden. Das erste URANIA-Gebäude enthielt neben
Vertrags- und Experimentierräumen auch eine Sternwarte. Den Namen URANIA
findet man heute auch noch bei der West-Berliner URANIA, wo es ja sogar
eine Straße ‚An der URANIA‘ gibt und in Österreich. Während der
Weltkriege war es um die URANIA-Idee sehr ruhig geworden. Neue
Möglichkeiten eröffneten sich erst wieder nach der Beendigung des
zweiten Weltkrieges. Zu DDR-Zeiten führte die ab 1954 wieder gegründete
URANIA die Bezeichnung “Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher
Kenntnisse". Sie wurde finanziell vom Staat unterstützt. Ein eigener
Verlag, Sendezeiten in Rundfunk und Fernsehen und die Produktion von
Filmen machten sie weiter bekannt. Die Worbiser URANIA gehörte mit zu
den aktivsten im Bezirk Erfurt. Am Ende des Jahres 1989 gehörten ihr 188
Mitglieder an.“
Der
gesellschaftliche Umbruch 1989/90 habe natürlich auch vor der URANIA
nicht halt gemacht, sagte Dr. Löffelholz. Mitglieder traten aus, weil
sie kein Betätigungsfeld mehr sahen, oder sich um ihre persönlichen
Belange, wie Arbeitsstelle usw., kümmern. Die meisten
Kreisorganisationen lösten sich auf. Zwei Möglichkeiten hatten wir,
erklärte der Vereinsvorsitzende: „Entweder auch aufhören oder uns zu
einem gemeinnützigen Verein umbilden. Damals habe ich gesagt: ´ … und
wenn es sein muss, wird das Büro des Vereins in Alwines Wohnstube
eingerichtet.' Dies wurde nicht notwendig. Die Gründung erfolgte am 7.
November 1990 als „URANIA-Bildungsgesellschaft Worbis e. V.“. In der
Satzung der URANIA Worbis ist dokumentiert, dass es ein von Parteien
unabhängiger, juristisch selbständiger Verein ist. Er verfolgt das
gemeinnützige Ziel: „wissenschaftliche Kenntnisse auf populäre Weise zu
verbreiten und berufsbildend zu arbeiten“. Indem die
Bildungsgesellschaft dieses Ziel umsetzt, ist sie auch der alten
URANIA-Idee treu geblieben. Wir stellten uns auch das Ziel, den Menschen
zu helfen, in der neuen Zeit zurecht zu kommen, betonte Dr. Löffelholz.
„Es war ein äußerst schwerer und komplizierter Anfang. Moralische und
praktische Unterstützung erhielt die Worbiser URANIA vom Landesverband
der URANIA-Thüringen, der im Oktober 1990 in Erfurt gegründet worden
war. Dort arbeitete ich auch mit. Unser vorrangiges Bemühen im
Landesverband war die Aufnahme der URANIA in das
Erwachsenenbildungsgesetz. Dies ist in Türingen, im Gegensatz zu anderen
neuen Bundesländern, nicht gelungen. Vom Erwachsenenbildungsgesetz
profitieren wir als Verein trotzdem, weil unsere Veranstaltungen jetzt
über den Verein „Landvolkbildung Thüringen e.V.“, dem wir seit 1991
angehören, abgerechnet werden.“ Über die gesamten 25 Jahre ergaben
und ergeben sich ständig neue Herausforderungen, denen wir uns stellten.
Das wir heute noch existieren und ein klein wenig durch unsere
vielfältigen Veranstaltungen etwas mit zum Zusammenhalt in der
Gesellschaft beitragen können, macht uns stolz. Dr. Löffelholz führte
dann die umfangreiche Wissensarbeit der Urania der letzten 25 Jahre auf,
die von Eichsfeld- und Ländertouren, über Computerlehrgänge, vom
Arbeitsamt geförderte Lehrgänge, Vermittlung von Deutschkenntnissen für
Aussiedler, Arbeit mit Schülern und Schulprojekte, Exkursionen
verschiedenster Art, Betriebsbesuche unter dem Titel „Urania öffnet
Türen“, Beschilderung von Denkmalen, wie auch die Gründung des
Sütterlin-Clubs, der sich mit der Übersetzung der altdeutschen Schrift
befasst.
Landrat
Dr. Werner Henning brachte es in seiner Rede auf den Punkt: „Ich mache
eine tiefe Verbeugung vor all dem, was sie geleistet haben. Es war
spannend, Ihnen zuzuhören in der gewaltigen Auflistung all der
Aktivitäten und unternehmerischen Tätigkeiten. Viele hauptamtlichen
Institutionen können sich davon eine Scheibe abschneiden“. In der DDR
staatlich gefördert, musste die Urania nach der Wende ihr Schicksal in
die eigene Hand nehmen, sich in neuen Rechtsstrukturen unternehmerisch
betätigen, sagte der Landrat. Manchmal habe er über die Zahlen gestaunt,
aber die Urania hätte große Volumina sehr sportlich gehändelt. Er
verwies auf die Bereicherung des Bildungsangebotes durch die Urania im
ganzen Landkreis und darauf, dass man auf gesellschaftlicher Ebene immer
sehr offen miteinander umgegangen sei. Dr. Werner Henning sagte, dass er
sich schon vorstellen könnte, dass es sicher manchmal nicht leicht
gewesen sei, in Erfurt darzustellen wie sie hier (im Eichsfeld) in der
gesamten Breite zwischen Arbeiterbewegung und kirchlicher Tradition,
Frömmigkeit und Liberalität alles zueinander führen können.
Der
Worbiser Ortsbürgermeister Thomas Rehbein, der auch gleichzeitig
Bürgermeister Gerd Reinhardt vertrat („...auf neun Ortsteilbürgermeister
lassen sich Aufgaben gut verteilen..), versicherte in seiner Grußrede,
dass die Urania weiterhin von der Stadt unterstützt werde und statt
Blumen hatte er einen Umschlag mitgebracht, worüber sich der
Urania-Vorstand sehr freute. Thomas Rehbein freute sich besonders, dass
die Urania auch das Haus Gülden Creutz nutze. Musikalische wurde die
Festveranstaltung mit mehreren Beiträgen von der 11jährigen Lina
Weinrich auf der Blockflöte in Klavier-Begleitung von Barbara Götz, die
einst am Worbiser Gymnasium unterrichtete, sehr würdevoll bereichert.
Alwine Klose versetzte die Gäste durch ausgezeichnet vorgetragene
Gedichte in Erstaunen. Und als i-Tüpfelchen folgte nach einem Imbiss von
Dr. Löffelholz ein Vortrag unter dem Motto: Warum Fasching immer am
11.11. beginnt. Es war ein Exkurs in die Geschichte, Mathematik und
Bibel und so mancher Gast ging mit neuem Wissen nach Hause. So solle es
auch sein, sagte der Urania-Vorsitzende, denn schließlich vermittelt die
Urania Wissen.
Die Eichsfelder Urania ist seit 25 Jahren ein Verein
Vorstand erinnert beim Festakt in Worbis an den schweren Neuanfang.
Landrat verneigt sich tief vor der geleisteten Arbeit Quelle: Thüringer Allgemeine vom
09.11.2015 von Jens Feuerriegel
Worbis (Eichsfeld).
Es gibt nicht viele Vereine, die einen solch schönen
Namen haben: Urania. So heißt in der griechischen Mythologie auch die
Muse der Sternkunde. Schlaue Berliner hatten einst diese Gesellschaft
gegründet. Das ist 127 Jahre her. Uranias Ziel war immer, auch Laien den
Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen zu ermöglichen. In der DDR
war die Urania etabliert. Aber mit dem Ende des Arbeiter- und
Bauernstaates stand auch sie am Scheideweg. „Viele Kreisverbände lösten
sich damals auf“, blickt der Eichsfelder Vereinsvorsitzende Karl-Josef
Löffelholz zurück. Doch in Worbis wagte man den Schritt in eine
ungewisse Zukunft. Das Selbstvertrauen resultierte aus der
Vergangenheit. Die Worbiser Urania zählte damals im Bezirk Erfurt zu den
Aktivisten. Und sie hatte Ender der Achtzigerjahre 188 Mitglieder.
Sieben von ihnen gingen am 7. November 1990 zum Worbiser Kreisgericht.
Dort ließen sie ihre Bildungsgesellschaft als gemeinnützigen Verein
eintragen und unterschrieben die Gründungsurkunde. „Wir wollten der
alten Urania-Idee treu bleiben“, erklärt Löffelholz. Es war ein
schwieriger Neuanfang. Viele Steine lagen im Weg. Im Eiltempo mußte sich
der Verein den neuen Gegebenheiten anpassen. Mit Mut und
Entschlossenheit übersprangen die Mitglieder die meisten Hürden. In
die ersten Computer, die angeschafft wurden, floß auch privates Geld.
Anders ging es nicht. Der Urania gelang nicht jedes Vorhaben. Auch
Rückschläge mußten verdaut werden. So gab es in Thüringen für den Verein
nie eine Chance, als Einrichtung der Erwachsenenbildung anerkannt zu
werden. Trotzdem leistete sich der Verein festangestellte
Mitarbeiter. Das Risiko trug der Vorstand. Auch Dr. Löffelholz‘
Biographie blieb nicht verschont von Brüchen. „So war ich damals
plötzlich ein arbeitsloser Arbeitgeber“, erinnert sich der Vorsitzende
an die Aufbruchzeit mit all ihren Nebenwirkungen. Als verläßlicher
Partner erwies sich seit 1992 die Landvolkbildung. „Auch materiell hat
sie uns unterstützt“, zeigt sich Dr. Löffelholz dankbar. Ebenso konnte
der Verein immer auf den Beistand der Kommunalpolitik zählen, hebt
Vorstandsmitglied Alwine Klose hervor. So habe die Urania auch stets
eine Bleibe im Stadtgebiet gefunden, sobald sie auf der Suche war. Sechs
Mal ist der Verein seit 1990 umgezogen. Seit 2013 hat er am Zentralen
Platz in Leinefelde seinen Anker geworfen. Mit 150 Euro im Monat sei der
Mietpreis dort „für uns erschwinglich“, berichtet Karl-Josef Löffelholz.
Die Angebotspalette der Urania kann sich sehen lassen. Lehrgänge und
Kurse stehen von Beginn an auf ihrem Programm. Bis 1998 gab es auch
Bildungsreisen mit dem Bus. „Alle Fahrten wurden vorher mit privaten Pkw
erkundet“, schaut Löffelholz zurück. Als sich nicht mehr genügend
Teilnehmer meldeten, stellte die Urania diese Reisen ein. Dafür gab es
geführte Wanderungen. Und unter dem Motto „Urania öffnet Türen“ wurden
schon zahlreiche Betriebe besucht. Seit 2011 ist auch ein Sütterlin-Klub
Teil des Vereins. Vorträge bleiben das Kerngeschäft. Der Terminplan
reicht schon bis März 2016. „Was uns bedrückt“, verrät Dr. Löffelholz,
„ist der fehlende Nachwuchs. Wenn wir uns umschauen: Wir werden immer
älter.“ Zu den Ehrengästen der Festveranstaltung am Samstag im „Haus
Gülden Creutz“ gehärte Landrat Werner Henning (CDU). Er machte eine
„tiefe Verbeugung vor all dem, was Sie geleistet haben“, betonte er.
„Manche hauptamtliche Institution könnte sich davon eine Scheibe
abschneiden“, lobte er das ehrenamtliche Engagement. Hennig sprach von
einem „großen Kompliment“ dafür, wie bei der Urania einst das Schicksal
in die eigene Hände genommen wurde und dabei auch finanzielle Risiken
nicht gescheut worden.
(Foto:
Jens Feuerriegel) Zwei Stützen der Eichsfelder Urania:
Alwine Klose, die "gute Seele" des Vorstandes und eifrigste Referentin,
sowie der Vereinschef Karl-Josef Löffelholz mit folgendem Zitat "Bei
der Urania lässt es sich nicht vermeiden, etwas zu lernen."
Stand der Archivierung der katholischenKirchenbücher des Obereichsfeldes
Die Urania Bildungsgesellschaft Eichsfeld
lud am 22. Oktober 2015 interessierte Bürger nach Dingelstädt in das
Bürgerhaus "Franz Hunstock" ein... Quelle:
Urania Bildungsgesellschaft Eichsfeld vom 17.11.2015 von Dr.
Löffelholz Dingelstädt (Eichsfeld). Zu der
URANIA-Veranstaltung am 22.10.2015 hatten sich über 30 Interessierte im
Bürgerhaus „Franz Hunstock“ eingefunden. Der Leiter des Bistumsarchivs
Erfurt, Herr Dr. Matscha, sprach zu dem Thema „Stand der Archivierung
der katholischen Kirchenbücher des Obereichsfeldes“. Die ältesten
Kirchenbücher des Obereichsfeldes kommen aus Uder – Beginn 1583,
Martinfeld – Beginn 1600 und Helmsdorf - Beginn 1643. Zum Teil bestanden
die Kirchenbücher auch nur aus losen Blättern. Die Eintragungen wurden
nicht einheitlich vorgenommen, ebenso die Seitennummerierung. Bei den
Taufen erfolgte bis ca. 1700 nur die Eintragung des Vaters. Manchmal
wurden auch Bücher zerlegt und wieder neu zusammengefügt. Für
Ahnenforscher – Genealogen - wird das Suchen erschwert, wenn der
Firmling bei der Firmung einen anderen Vornamen angenommen hat. Ab 1803
gab es vorgeschriebene Spalten für die Kirchenbücher. Kopien von
Kirchenbüchern finden sich teilweise auch in den Kreisarchiven. Im
Bistumsarchiv Erfurt wurden Kirchenbücher aus den Altdekanaten
Küllstedt, Lengenfeld u. Stein, Ershausen und Heiligenstadt verfilmt, d.
h. sie liegen jetzt als Rollenfilme dort vor. Die Einsicht der Filme
kann im Archiv mit speziellen Lesegeräten erfolgen. Übersichten,
Inhaltsverzeichnisse und wichtige Zusatzinformationen zu den verfilmten
Kirchenbüchern lagen während der Veranstaltung aus und konnten von den
Teilnehmern zur Zusendung per E-Mail bestellt werden. Im Bistum
liegen die Originalkirchenbücher von Diedorf, Dingelstädt, Helmsdorf,
Hildebrandshausen, Katharinenberg, Kreuzebra, Lengenfeld unterm Stein,
Silberhausen, Wendehausen und Zella und zwar die, die vor Einsetzen der
Standesamtsregister am 01.01.1876 begannen. Ein Kirchenbuch von
Silberhausen beginnt erst nach 1876. Dr. Matscha führte in seinem
Vortrag aus, dass die „Deponierung zum Teil im Zuge der Verfilmung, zum
Teil auch schon früher erfolgte, vor allem weil Pfarrer sich aus ihrer
Sicht zudringliche Genealogen vom Hals halten wollten.“ Zur
Veranschaulichung seiner Ausführungen hatte der Referent
Originalkirchenbücher mitgebracht, die mit großem Interesse betrachtet
wurden. Wann weitere Kirchenbücher archiviert werden, steht noch nicht
fest. Auf Unverständnis stieß die Information, dass der Beirat des
Bistumsarchivs einer digitalen Archivierung der Kirchenbücher nicht
zugestimmt hat. Kirchenbücher können im Bistumsarchiv per Film und
evtl. im Original eingesehen werden, wobei die Nutzung per Film
vorrangig erfolgt. Die Nutzung kostet 5 € pro Tag. Die Kirchenbücher,
die nicht im Bistumsarchiv sind, befinden sich in der Regel in den
zuständigen Pfarreien, also auch die sämtlicher Filialgemeinden, die
früher selbständig waren. Dabei muss natürlich auch der neue Zuschnitt
der Dekanate beachtet werden. Die Zugangsmöglichkeiten zu den
Kirchenbüchern werden in den Pfarreien sehr unterschiedlich gehandhabt.
Einen zweiten Schwerpunkt des Abends waren die sogenannten Verkartungen
der Kirchenbücher, die es als Ortsfamilienbücher, als Ortssippenbücher,
als Excel-Tabellen, als PDF-Dateien oder auch per Internet einsehbar
gibt. Der Vorteil besteht darin, dass die Ahnenforscher nicht mehr die
Originalkirchenbücher für ihre Forschungen benötigen. Der Nachteil
besteht darin, dass der Verkarter die Zuordnung der Familien vorgenommen
hat. Eine Übersicht, von welchen Orten Verkartungen vorliegen, wurde von
Herrn Born erstellt. Auf der Internetseite
http://www.ziegenfuss-genealogy.de/Verkartungen.htm ist die Übersicht
mit Stand vom 10.03.2014 einzusehen. Diese Übersicht wurde – mit
Zustimmung von Herrn Born - durch den Vorsitzenden der URANIA Eichsfeld
Herrn Dr. Löffelholz nach Rücksprache mit mehreren Verkartern
aktualisiert (Stand 22.10.2015) und um eine Spalte über die Art ergänzt,
weil es mittlerweile von manchen Orten Verkartungen unterschiedlicher
Art gibt. Diese Übersicht kann ebenso wie die Hinweise zu den verfilmten
Kirchenbüchern beim Bistumsarchiv bei der URANIA
(urania@urania-eichsfeld.de) zur Zusendung per E-Mail bestellt werden.

Herr Hagedorn liest im sehr alten Kirchenbuch von Helmsdorf (Foto:
Urania)

Herr Metz, Bürgermeister von Dingelstädt, spricht über seine Erfahrungen
mit dem Ortsfamilienbuch (Foto: Urania)

Herr Dr. Matscha – links- , Leiter des Bistumsarchivs Erfurt, und Herr
Dr. Löffelholz, Vorsitzender der URANIA Eichsfeld, während der
Diskussion (Foto: Urania)
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